Nach der Novelle „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm.
Liedtexte: Florenz Potthast
Sprechtexte: Michael Potthast
Musik: Michael Potthast
Der Inhalt
Basierend auf Theodor Storms Novelle „Der Schimmelreiter“ ist mit dieser Konzertlesung eine fesselnde Umsetzung gelungen, die an der nordfriesischen Küste im 18. Jahrhundert spielt. Sie beginnt und endet mit einer Rahmenhandlung, in der ein Reisender bei stürmischem Wetter die Sage vom Schimmelreiter hört. Im Zentrum der Erzählung steht Hauke Haien, ein intelligenter und ehrgeiziger junger Mann, der durch sein Geschick und seine Klugheit vom Sohn eines Kleinbauern zum Deichgrafen aufsteigt.
Hauke heiratet Elke Volkerts, die Tochter des alten Deichgrafen, die ihn redlich unterstützt. Sein größtes Projekt ist der Bau eines neuartigen, flacheren und effektiveren Deiches, den er trotz erheblichen Widerstands aus der Gemeinde durchsetzt. Haukes fortschrittliche Methoden und sein Ehrgeiz machen ihn in der Gemeinde zunehmend unbeliebt, und er sieht sich wachsenden Konflikten gegenüber. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als eine schwere Sturmflut den alten Deich brechen lässt. Hauke erkennt, dass sein neuer Deich standhalten wird, doch ein Durchstich an der alten Stelle droht dennoch sein Lebenswerk zerstören.
In einem verzweifelten Versuch, den Deich zu retten, reitet Hauke mit seinem Schimmel in die Fluten. Seine Frau und Tochter, die ihm gefolgt sind, werden ebenfalls von den Wellen verschlungen. Dieses tragische Ende bildet die Grundlage für die Legende vom Schimmelreiter: Seitdem soll Haukes Geist bei drohendem Unheil auf seinem Schimmel am Deich entlangreiten.
„Der Schimmelreiter“ verbindet realistische Elemente des Deichbaus und des Lebens an der Küste mit übernatürlichen und mysteriösen Aspekten und ist eine fesselnde Erzählung über Fortschritt und Tradition, über einen Mann, der seiner Zeit voraus ist, und über den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Lassen Sie sich von diesem zeitlosen Meisterwerk in den Bann ziehen!
Die Vorgeschichte
Um das Jahr 2010 herum kam meinem Vater Florenz und mir die Idee Theodor Storms Novelle „Der Schimmelreiter“ in ein Musical zu verwandeln. Relativ schnell hatten wir nach circa einem Jahr die ersten ganz konkreten Texte, Szenen, Songs erstellt – und arbeiteten weiter an einer möglichen Umsetzung. Jedoch gingen dann noch vier Jahre ins Land, bis wir konkret erste Ergebnisse zeigen konnten: Am 2. März 2015 haben wir erstmalig Ausschnitte im Schmidt-Theater am Spielbudenplatz in Hamburg präsentieren können. Im Zuge von „Creators“, einem Musical-Wettbewerb, durften wir am Finalabend einen circa 20-minütigen Ausschnitt vor dem Hamburger Publikum im ausverkauften Haus zeigen.
Dann aber folgte erst einmal wieder ein wenig Stillstand: Andere Projekte lagen an; sei es die Umsetzung von anderen Musicals, Shows oder Konzerten. Nach „Gesina“ und „Bis nach Meppen“ – und leider erst nach dem Tod meines Vaters – blieb dann Zeit das Werk in Gänze auf der Bühne zu zeigen. Allerdings in einer anderen Fassung, als zunächst geplant: Durch Gespräche kam ich auf die Idee, das Stück als eine Mischung aus Lesung/Hörspiel, Konzert und Musical zu zeigen. Natürlich erfolgten dafür noch einige Umarbeitungen. Und letztlich dann im Herbst 2024 an zwei Abenden die Vorstellungen im Meppener Kossehof. Die Abende waren äußerst eindrucksvoll. Und so bin ich mir sicher, dass diese beiden Vorstellungen nicht die letzten gewesen sein werden.
Die Einspielung
Während der Corona-Pandemie ist eine erste Einspielung zu dem Werk, damals noch als reines Musical gedacht, entstanden. Alle Mitwirkenden haben zu Hause ihre Parts eingesungen bzw. eingespielt bevor diese zusammengetragen wurden:
Hauke: Tim Mahn
Elke: Tamara Peters
in verschiedenen Rollen: Katharina Bueren-Janzen, Timo Knifka, Christopher Held, Wilfried Hagemann, Marius Klaas, Eugene Schulte, Michael Potthast